Kerim Engizek vs. Dominik Humburger – das Duell der Ungeschlagenen

Am 4. Oktober blickt die MMA-Szene nach Bratislava.

Dort treffen im Halbfinale des Tipsport Gamechanger Turniers zwei Kämpfer aufeinander, die beide noch nie bei Oktagon besiegt wurden: der Deutsche Kerim Engizek und der Tscheche Humburger. Für viele Fans ist es das eigentliche Finale – ein Kampf, der nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch Gewicht hat.

Der Kämpfer

Kerim Engizek geht mit einer beeindruckenden Serie in den Käfig: 11 Jahre ungeschlagen, 23 Siege, davon 18 vorzeitig – und eine KO-Quote von 61 Prozent. Seine Vielseitigkeit macht ihn unberechenbar: Knockouts ebenso wie Submissions gehören zu seinem Repertoire. In einer Szene, die oft von Momenten lebt, steht Kerim für Konstanz und Disziplin.

Engizek ist seit Jahren ein Fixpunkt im deutschen MMA. Er hat in verschiedenen Organisationen Siege gesammelt, bevor er bei Oktagon endgültig den Durchbruch schaffte. Besonders sein Striking gilt als präzise und gnadenlos, gleichzeitig überrascht er immer wieder mit variablen Bodentechniken. Seine Gegner beschreiben ihn als Kämpfer, der kaum Schwächen zeigt – ein Grund, warum seine Serie inzwischen mehr als ein Jahrzehnt umfasst. Für deutsche und auch türkische Fans verkörpert er den Beweis, dass auch Athleten aus Deutschland im internationalen Vergleich bestehen können.

„Kerim hat in den letzten elf Jahren immer wieder gezeigt, dass er die größten Herausforderungen bezwingen kann. Seine Bilanz spricht eine deutliche Sprache. Dieser Kampf ist kein Neuanfang, sondern die Fortsetzung einer außergewöhnlichen Serie – und genau deshalb sehen wir hier einen der stärksten deutschen MMA-Kämpfer unserer Zeit“, sagt Coskun Tuna, Geschäftsführer der VON DONAU GmbH.

Der Gegner

Auf der anderen Seite steht Humburger – ungeschlagen bei Oktagon, mit einer KO-Quote von 82 Prozent. Er ist der letzte tschechische Vertreter im Turnier und trägt damit auch die Hoffnungen des Publikums in Bratislava. Für viele tschechische Fans ist er derjenige, der das Land im Wettbewerb halten soll.

Humburger gilt als klassischer Finisher. Seine Kämpfe dauern selten über die volle Distanz, oft entscheidet er mit explosiven Aktionen in den ersten Runden. Seine Reichweite, seine Schlagkraft und sein Druck im Standkampf machen ihn zu einem der spektakulärsten Athleten im Kader. Kritiker verweisen allerdings darauf, dass er im Bodenkampf weniger überzeugend wirkt. Doch gerade das macht das Duell gegen Engizek spannend: Stößt die unbarmherzige Schlagkraft auf die Ausdauer und Vielseitigkeit eines Kämpfers, der seit elf Jahren nicht verloren hat.

„Humburger ist groß, stark und gefährlich. Seine Quote zeigt, dass er Kämpfe beenden kann. Aber Kerim ist anders. Er hat 11 Jahre lang gezeigt, dass er alle Stile kontrollieren kann. Ich bin überzeugt, er wird auch diesen Kampf vorzeitig beenden“, erklärt Coach Anil Büyüktunca.

Das Turnier

Der Kampf ist Teil des prestigeträchtigen Tipsport Gamechanger Turniers, in dem es um nichts weniger als eine Million Euro Preisgeld geht. Für Oktagon ist dieses Turnier das Flaggschiff: 16 Kämpfer, ein K.o.-System, ein Sieger, der neben dem Preisgeld auch massives Prestige gewinnt.

Noch nie zuvor stand in Europa ein MMA-Turnier mit einer solchen medialen Strahlkraft im Fokus. Die Arenen sind ausverkauft, TV-Deals sichern Reichweite, und die Zuschauerzahlen in den Streams steigen von Event zu Event. Wer hier gewinnt, katapultiert sich nicht nur finanziell, sondern auch in der Wahrnehmung der Szene auf ein neues Level. Für Engizek wäre ein Finaleinzug ein weiterer Schritt in Richtung internationaler Top-Platzierungen. Für Humburger wäre es der Beweis, dass die tschechische Szene im europäischen Vergleich ganz vorne mitmischt.

Die größere Perspektive

Für die MMA-Szene in Deutschland und Tschechien ist dieses Duell mehr als ein sportlicher Vergleich. Kerim steht für die Chance, deutsche Athleten international noch stärker zu verankern. Humburger verkörpert den Lokalmatador, der das tschechische Publikum elektrisiert.

Die Brisanz liegt darin, dass beide ungeschlagen sind. Einer von ihnen wird diese Serie verlieren, und genau das macht den Kampf so aufgeladen. Ein Sieg könnte Karrieren in neue Dimensionen führen – eine Niederlage wirft Fragen auf, wie stark der jeweilige Hype wirklich war.

Für Oktagon selbst ist dieses Halbfinale ein Geschenk. Es zeigt, dass die Organisation inzwischen Kämpfe veranstaltet, die europaweit Beachtung finden. Und für die Athleten ist es ein Prüfstein, der weit über 15 Minuten im Käfig hinaus wirkt.

Am Ende bleibt die Frage:

Schreibt Kerim Engizek seine Serie fort und löscht das letzte tschechische Licht im Turnier aus – oder gelingt Humburger der Schritt ins Finale und in die Herzen seiner Landsleute?

Wie der Kampf zwischen Engizek und Humburger ausgegangen ist lest ihr hier.